Sony ZV-1 Schutzkappe selbst designen – einfache 3D-Druck Anleitung mit Tinkercad

Eigene Schutzkappe für die Sony ZV-1 – 3D-gedruckt mit Tinkercad

Vor ein paar Monaten habe ich mir eine Sony ZV-1 (*) gekauft – eine kompakte Kamera, perfekt für Fotos, Vlogs und unterwegs. Da ich sie oft in der Tasche transportiere, hatte ich allerdings immer etwas Sorge, dass sich der eingebaute Linsenschutz ungewollt öffnet und die empfindliche Frontlinse verkratzt.

Eine fertige Schutzkappe gibt es für die ZV-1 (*) zwar zu kaufen, doch viele dieser Modelle sind teuer oder passen nicht perfekt. Also habe ich beschlossen, mir selbst eine kleine Abdeckkappe zu designen – und zwar in Tinkercad, einem kostenlosen Online-Tool zum Erstellen von 3D-Modellen.

Warum eine selbst designte Schutzkappe?

Die Sony ZV-1 ist eine großartige Kompaktkamera, aber sie hat keinen klassischen Objektivdeckel. Stattdessen besitzt sie einen automatischen, mechanischen Linsenschutz, der sich beim Einschalten öffnet und beim Ausschalten schließt. Das funktioniert im Alltag gut, doch beim Transport in einer Tasche oder im Rucksack kann sich dieser Schutz leicht öffnen – besonders, wenn die Kamera gegen andere Gegenstände stößt.

Eine selbst entworfene Schutzkappe bietet mehrere Vorteile:

  • Besserer Schutz: Die Linse bleibt auch in der Tasche vollständig abgedeckt.
  • Geringe Kosten: Das Material für einen 3D-Druck ist günstiger als ein Ersatzdeckel.
  • Individuelles Design: Größe, Form und Details können an eigene Bedürfnisse angepasst werden.
  • Praktische Erweiterungen: Zum Beispiel kleine Ösen oder Laschen, um die Kappe zu befestigen.

Das Design in Tinkercad

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Tinkercad ist ideal für einfache 3D-Projekte. Man arbeitet mit Grundformen wie Zylindern, Würfeln oder Kegeln und kombiniert diese zu komplexeren Modellen.

Für meine Sony ZV-1 Schutzkappe bin ich folgendermaßen vorgegangen:

  1. Zwei Zylinder anlegen:
    • Der äußere Zylinder hat einen Durchmesser von 60 mm, der innere 57 mm.
    • Der kleinere dient als Aussparung für das Objektiv, der größere als äußere Hülle.
  2. Wandstärke und Boden:
    • Die Wand ist 3 mm dick, der Boden 2 mm stark – das sorgt für Stabilität, ohne zu viel Material zu verbrauchen.
  3. Laschen hinzufügen:
    • An zwei Seiten habe ich flache Griffe angebracht, damit man die Kappe leicht abziehen kann.
    • Zusätzlich enthalten beide Laschen eine kleine Bohrung, durch die man eine Schnur oder Kordel ziehen kann – so kann die Kappe an der Kamera befestigt werden und geht nicht verloren.
  4. Ränder abrunden:
    • In Tinkercad lassen sich Kanten leicht abrunden, was das Modell nicht nur schöner aussehen lässt, sondern auch angenehmer in der Hand liegt.

Das fertige Modell sieht schlicht, aber funktional aus – genau richtig für den täglichen Gebrauch.

3D-Druck mit dem Creality K1 Max

Gedruckt habe ich die Kappe mit meinem Creality K1 Max 3D-Drucker (*).
Ich habe dabei folgende Druckeinstellungen verwendet:

Mit diesen Werten war der Druck bereits nach etwa 39 Minuten fertig. Die Oberfläche ist sauber geworden, und die Kappe passt perfekt auf das Objektiv – nicht zu locker, aber auch nicht zu fest.

Ein kleiner Tipp: Je nach Kalibrierung deines Druckers kann es sinnvoll sein, den Innendurchmesser leicht anzupassen. Ich habe beim zweiten Testdruck eine minimale Korrektur von +0,2 mm vorgenommen, damit die Kappe noch etwas leichter auf- und abgeht.

Download des 3D-Modells auf Thingiverse

Damit du das Modell nicht komplett selbst nachbauen musst, habe ich es auch als kostenlosen Download auf Thingiverse veröffentlicht.
Du kannst die fertige STL-Datei direkt herunterladen und sofort mit dem Druck starten.

Hier findest du das Modell:
👉 Sony ZV-1 Lens Cap auf Thingiverse herunterladen (Link mit Werbung)
👉 Sony ZV-1 Lens Cap auf Thingiverse herunterladen (Direkter Link zu Thingiverse)

Praxistest und Alltagserfahrung

In der Praxis hat sich die 3D-gedruckte Kappe absolut bewährt.
Sie sitzt sicher, schützt die Linse zuverlässig und ist durch die Laschen leicht zu greifen.
Ich habe eine dünne Kordel durch die Bohrung gezogen und an der Handschlaufe der Kamera befestigt – so kann ich die Kappe beim Fotografieren einfach hängen lassen, ohne sie zu verlieren.

Die Kappe besteht aus PLA, was für den Alltag völlig ausreicht. Wenn du sie jedoch regelmäßig draußen nutzt oder bei höheren Temperaturen (z. B. im Auto) aufbewahrst, kann PETG oder ABS sinnvoller sein. Diese Materialien sind hitzebeständiger und langlebiger.

Tinkercad – perfekt für Einsteiger

Ich nutze Tinkercad gerne, wenn ich schnell und unkompliziert ein Modell erstellen möchte.
Gerade für Einsteiger ist es ideal:

  • Du brauchst keine CAD-Vorkenntnisse.
  • Die Bedienung erfolgt direkt im Browser.
  • Modelle lassen sich leicht exportieren (z. B. als .STL-Datei).
  • Über „Gruppieren“ und „Loch-Funktion“ lassen sich Objekte einfach kombinieren oder ausschneiden.

Wenn du also schon immer mal etwas Eigenes für deinen 3D-Drucker gestalten wolltest – Tinkercad ist der perfekte Startpunkt.

Ideen für Erweiterungen

Falls du das Projekt selbst nachbauen oder verbessern möchtest, hier ein paar Anregungen:

  • Logo oder Textgravur: Du kannst dein eigenes Logo als SVG-Datei importieren und auf die Kappe prägen oder eingravieren.
  • Flexible Version: Mit TPU-Filament könnte die Kappe leicht elastisch werden – ideal für besonders passgenaue Aufsätze.
  • Andere Kameras: Die gleiche Methode lässt sich auf viele Modelle anwenden, etwa die Sony ZV-E10 oder RX100.
  • Schutzinnenfläche: Eine dünne Lage Filz oder Moosgummi im Inneren schützt zusätzlich vor Kratzern.

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